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Wassermanagement in Zeiten der Klimakrise – Konferenz der Warendorfer Kreisgrünen in Telgte

Sinkende Grundwasserspiegel stellen die Wasserwirtschaft vor große Probleme

Der Klimawandel stellt auch die Wasserwirtschaft mit sinkendem Grundwasser und sinkendem Wasserspiegel in vielen Gewässern vor große Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, wurden bei einer Konferenz der Warendorfer Kreisgrünen am 25. März 2023 in Telgte Lösungsansätze diskutiert. Diese könnten auch für den höchsten Grundwasserkörper des Münsterlandes, den Gebirgszug des Teutoburger Waldes mit seinen bereits durch den Kalkabbau stark gefährdeten Quellsystemen, hilfreich sein.

MdB Dr. Jan-Niclas Gesenhues wies auf eine Veröffentlichung des Umweltbundesamtes hin. Demnach sind in den Jahren 2018-2020 und 2022 die Grundwasserstände in vielen Regionen Deutschland deutlich gesunken. Um die Versorgung mit Trinkwasser zu gewährleisten, Grundwasser und Ökosysteme zu schützen, Landwirtschaft und Wirtschaft mit ausreichend Wasser zu versorgen, habe die Bundesregierung eine nationale Wasserstrategie mit 80 Maßnahmen verabschiedet. Dafür werden 4 Mrd. € bereitgestellt. Er führte aus: „Geschätzte 50 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid, rund sieben Prozent aller Emissionen in Deutschland, entweichen jährlich aus trockengelegten Mooren, und wir werden unsere Klimaziele verfehlen, wenn wir nicht stark in den natürlichen Klimaschutz gehen. Wir müssen dem Naturschutzgesetz ein Renaturierungsgesetz an die Seite stellen.“

Der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in NRW Oliver Krischer wies in seinem Redebeitrag darauf hin, dass man früher nicht mit solchen Problemen in der Wasserwirtschaft gerechnet habe und ergänzte „Die gerade veröffentlichte Nationale Wasserstrategie des Bundes ist ein wichtiger Schritt, den wir nun für NRW weiter konkretisieren müssen. Wir stellen die einseitig ausgerichtete Entwässerungslandschaft in Frage und entwickeln sie weiter hin zu einer ökologischen und nachhaltigen Bewirtschaftung einer Schwamm-Stadt und Schwamm-Landschaft.“

Einen Einblick in die Wissenschaft gewährte Dr. Christian Hildmann vom Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften: „Die Abläufe in der atmosphärischen Wasserzirkulation sind noch nicht vollständig erforscht. Was wir aber wissen ist, dass es auch dort Kipppunkte gibt. Wasserreiche – humide – Landschaften ziehen weiteres Wasser durch Regen an. Wenn das Land aber dauerhaft austrocknet, kehrt sich der Kreislauf um und das Wasser wird vom Land zu den Meeren transportiert, wo es dann abregnet. Dann haben wir wirklich ein Problem.“

Zur Klimaanpassung müssen die Landwirte motiviert werden, das Wasser während der Vegetationsperiode in der Fläche zurückzuhalten. Einen aktuellen Vortrag dazu gibt es bei Youtube und eine dazu passende Präsentation bei Zenodo  .

Nach diesen und weiteren  Vorträgen diskutierten die Teilnehmer in drei Workshops unter fachkundiger Leitung zu den Themen „Grundwasser“, „Oberflächengewässer“ und „Schwammstadt“.